Erinnerungsarbeit am GSG: Ein Zeitzeugengespräch mit Horst Bernard

In Zeiten zunehmender politischer Spannungen ist es wichtig, an das Vergangene zu erinnern, darüber zu sprechen und durch Demokratie- und Menschenrechtsbildung Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus unmissverständlich entgegenzutreten. Die Fachschaft Politik lud in diesem Rahmen in Kooperation mit dem Adolf-Bender-Zentrum am Dienstag, den 13.05., Herrn Horst Bernard zum Zeitzeugengespräch ein.

Der 1932 in Bischmisheim geborene Horst Bernard blickt im Austausch mit den Schüler*innen der Jahrgangsstufe 10 auf sein Leben zurück: als Kind eines jüdischen Vaters und einer nicht-jüdischen Mutter erlebte er den Nationalsozialismus. Irene und Leander Bernard waren selbst im saarländischen Widerstand aktiv, bevor sie nach Frankreich fliehen mussten. Dort schlossen sie sich der dortigen Résistancegruppe „Libération“ an und legten so den Grundstein für Horst Bernards Engagement für die Erinnerungskultur. Insbesondere die Aufarbeitung der Geschichte des saarländischen Gestapo-Lagers „Neue Bremm“ beschäftigt ihn seit jeher. Er führte zahlreiche Gespräche mit ehemals Inhaftierten und schrieb Bücher zum Erhalt dieser Geschichten. Viele Jahre übernahm er den Vorsitz des Landesverbandes Saar der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“. Auch heute noch teilt er seine Geschichte und die ihm anvertrauten Erfahrungen mit Besuchern der Gedenkstätte. Für seinen Einsatz gegen das Vergessen erhielt er das Bundesverdienstkreuz vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.

Aufmerksam, tief bewegt und nachhaltig beeindruckt folgten unsere Schüler*innen seinen Erzählungen und Berichten, die sie vermutlich nie wieder vergessen werden.