Viele Mädchen schreiben als Teenager Gedichte über das, was sie bewegt. Wenn man aber wie die 17jährige Schülerin des Geschwister-Scholl-Gymnasiums bereits den ersten eigenen Gedichtband in Händen hält, dann steckt wohl mehr dahinter, vor allem jede Menge Energie und eine gesunde Portion Selbstbewusstsein. Lisa dichtet nämlich nicht nur, sondern sie hat sich um das Zustandekommen ihres Buches auch aktiv und selbständig gekümmert.
Gedichte schreibt das schmale blonde Mädchen schon seit ihrem 13. Lebensjahr, ursprünglich angeregt durch eine Deutsch-Hausaufgabe: ein Gedicht zum Thema Winter. Seitdem führt sie ein eigenes handschriftliches Gedichtbuch mit inzwischen annähernd 100 Werken, die sie auch immer wieder bearbeitet, mal Lehrern, mal Freundinnen oder Verwandten zu lesen gibt und Tipps gerne erörtert. Zwei Gedichte, so erzählt sie, seien sogar nur deshalb entstanden, weil ihre Oma nicht glauben konnte, dass sie das alles selbst verfasst habe, also habe sie sich an den Tisch gesetzt und losgelegt. So spontan, wie sie dichtet, findet sie auch ihre Themen: Freundschaft und Liebe, Jahreszeiten und immer wieder Gedichte zum Schmunzeln.
Dazu hat Lisa Erfolg in regionalen Wettbewerben wie dem „Wortsegel“ oder zuletzt im Dezember 2009 beim Wettbewerb „Junges Dichten“ in Saarwellingen. Auch in einer Anthologie, dem Frankfurter Bibliothek-Jahrbuch für das neue Gedicht 2007, sind Lisa Szygulas Texte bereits abgedruckt. Angespornt durch das Leserecho und die Erfolge, mit der ihr eigenen Zuversicht und Spontaneität beschloss Lisa dann: Ich mache aus meinen Gedichten ein richtiges Buch! Der Titel fand sich zu dieser positiven Lebenseinstellung passend – Ja, ich bin da.
Und Lisa ließ sich nicht entmutigen. Die Absage der großen Verlage, an die sie ihr Manuskript sandte, nahm sie gelassen; die teuren Finanzierungsvorschläge kleinerer ließen sie nicht aufgeben. Schließlich gab ihr ein Lebacher Buchhändler den entscheidenden Tipp. Book on Demand hieß die Lösung. Hier konnte sie das Layout wählen, tippte die Texte neu ein, den Rest besorgte der Verlag, sodass ihr Gedichtband zwar nirgendwo im Buchhandel im Regal steht, aber in jeder Buchhandlung bestellt werden kann. Gedruckt wird nur dann, wenn eine Bestellung eingeht, das spart Kosten. Die ersten Exemplare hat Lisa schon verkauft. Jetzt plant sie, optimistisch wie stets, eine Werbekampagne, fast schon professionell mit Plakaten und Lesungen. Sie setzt aber auch auf Mund zu Mund Werbung, denn sie ist überzeugt, wer ihre Gedichte liest, dem werden sie gefallen.
(Lisa Szygulla, Ja, ich bin da. Gedichte, Lebach 2009, ISBN ????, 6,90 Euro)
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