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Eduard-Rhein-Preis für Julia Krämer

Jugend forscht Sieger erhalten Eduard-Rhein-Jugendpreise
Festakt der Eduard-Rhein-Stiftung im Deutschen Museum in München

Zwei Teilnehmer des diesjährigen Bundeswettbewerbs von Jugend forscht werden morgen in München mit den Jugendpreisen der Eduard-Rhein-Stiftung ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet in Anwesenheit des Bayerischen Staatsministers für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Wolfgang Heubisch, im Ehrensaal des Deutschen Museums statt. Die 17-jährige Julia Désirée Krämer vom Geschwister-Scholl-Gymnasium im saarländischen Lebach erhält den mit 1.500 Euro dotierten Eduard-Rhein-Jugendpreis für Rundfunk-, Fernseh- und Informationstechnik. Ben Heuer (16) vom Gymnasium Carolinum in Osnabrück wird der ebenfalls mit 1.500 Euro dotierte Konrad-Zuse-Jugendpreis für Informatik verliehen. Die von Eduard Rhein, dem Erfinder und ehemaligen Chefredakteur der Programmzeitschrift „Hörzu“, gegründete Stiftung vergibt ihre Jugendpreise seit 1996 im Rahmen des Bundeswettbewerbs Jugend forscht.
Julia Désirée Krämer wird für ihre Forschungsarbeit aus dem Fachgebiet Mathematik/Informatik geehrt, die sich mit den sogenannten Penrose-Parketten befasst. Dabei handelt es sich um ein mathematisches Verfahren, mit dem man eine Fläche lückenlos mit verschieden geformten Kacheln „parkettieren“ kann. Da die Penrose-Parkette selbstähnlich sind, tauchen bestimmte Muster im Großen wie im Kleinen auf, ohne dass sich ein Grundschema exakt wiederholt. Julia Désirée Krämer hat unter anderem eine Computersoftware geschrieben, die Parkette einer bestimmten Größenordnung automatisch zeichnet. Hierfür sieht sie Anwendungsmöglichkeiten in der Chemie, zum Beispiel um den komplexen Aufbau sogenannter Quasikristalle zu verstehen.
Ebenfalls im Fachgebiet Mathematik/Informatik war Ben Heuer erfolgreich. Er entwickelte ein computergestütztes Verfahren, mit dem sich große und komplexe chemische Moleküle veranschaulichen lassen. Damit lässt er die aus dem Chemieunterricht bekannten baukastenähnlichen Modelle miteinander verbundener Kügelchen aus Holz oder Plastik vergessen. Der Jungforscher hat eine Software geschrieben, die eine bestimmte Molekülklasse, sogenannte Chelatkomplexe, auf dem Bildschirm dreidimensional visualisiert. Im Prinzip genügt es, die Summenformel eines Moleküls in den PC einzugeben und das Programm rechnet aus, wie das komplexe Gebilde räumlich aussieht. Beim Jugend forscht Finale im Mai in Essen wurde diese Arbeit zusätzlich auch mit dem zweiten Preis in Mathematik/Informatik ausgezeichnet.
„Die Auszeichnung mit den Eduard-Rhein-Jugendpreisen ist für die jungen Forscher eine besondere Anerkennung ihrer exzellenten Leistungen im Bereich der Informationstechnik und Informatik“, sagt Dr. Jörg F. Maas, Geschäftsführer der Stiftung Jugend forscht e. V. „Die Preisverleihung in München bietet den Nachwuchstalenten eine hervorragende Möglichkeit, mit namhaften Experten ins Gespräch zu kommen und wertvolle Kontakte zu knüpfen, die sie später für Studium und Beruf nutzen können.“

Hamburg/München | 15.10.10 (Pressemitteilung Jugend forscht)